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So startest du dein Polymerton-Business richtig

Aktualisiert: 9. Feb. 2023

Du bist (nebenberuflich) kreativ mit Polymerton, hast einige handgemachte Schmuckstücke fertig und möchtest jetzt anfangen zu verkaufen? Dann stehst du bestimmt vor einigen Fragezeichen!...: Was muss ich rechtlich beachten? Wo verkaufe ich? Wie verpacke ich die Produkte richtig für den Versand? Und vor allem, was kostet mich das???...


Das sind alles Fragen, die auch ich mir zu Beginn meiner nebenberuflichen Selbstständigkeit oft gestellt habe. Und wie sehr hätte ich mir vor 5 Jahren Jemanden gewünscht, dem ich all diese Fragen hätte stellen können. Oder zumindest einigermaßen hätte nachlesen können. Und auch nicht so allgemein verfasst, sondern genau auf mein Schmuck Handmade-Business gemünzt.


Und deswegen mache ich das jetzt für dich...;-)

Hier sind die ultimativen Tipps und Infos zum Start deines Handmade-Business:


1. Gewerbe anmelden


Wenn du deine Produkte verkaufen möchtest, steht die Gewerbeanmeldung an erster Stelle. In Deutschland darf man nämlich nicht ohne ein angemeldetes Gewerbe Produkte mit Gewinnerzielungsabsicht veräußern.

Wenn du über einen Markstplatz wie ETSY verkaufen möchtest, dann ist eine Gewerbeanmeldung sowieso unumgänglich. Aber keine Angst, das ist gar nicht so kompliziert.

Ich würde dir auch raten, es deinem Arbeitgeber mitzuteilen. Solange du kein Konkurrenzunternehmen gründest oder es deine (Haupt-)Arbeit beeinträchtigt, kann er dir ein nebenberufliches Gewerbe in der Regel nicht verbieten. Ich denke, da ist Offenheit und Ehrlichkeit immer der beste Weg.


Das Gewerbe anmelden ist in der Regel ein kurzer bürokratischer Akt, der in vielen Städten und Gemeinden sogar schon online geht. Ich habe damals einfach ein 4-seitiges PDF online auf der Webseite meiner Gemeinde ausgefüllt, um die 30€ bezahlt und dann ca. eine Woche später ein Schreiben mit der Bestätigung erhalten. Die Kosten sind von Ort zu Ort unterschiedlich, meist zwischen 30€ und 80€. Nach der Gewerbeanmeldung wirst du automatisch bei der für dich zuständigen IHK oder HWK gemeldet.


2. Finanzamt melden


In Deutschland möchte das Finanzamt alles wissen :-) Deswegen meldest du dein Gewerbe deinem zuständigen Finanzamt vor Ort. Dazu füllst du den steuerlichen Erfassungsbogen aus (gibt es online). Danach bekommst du deine Steuernummer zugeteilt und bist so steuerlich als Gewerbetreiber erfasst. TIPP: Beantrage dazu direkt deine USt-ID, denn diese ist für viele Online-Marktplätze wie ETSY Pflicht.


3. Onlinemarktplatz auswählen


Ich kann gar nicht anders, als dir für den Start deines Handmade-Business ETSY* zu empfehlen. Amazon-Handmade, Kasuwa und wie sie alle heißen, können nicht mit ETSY mithalten. Die kaufbereite Klientel, die Handmade schätzen und vor allem der Traffic, den Etsy bereitstellt, sind deutschlandweit im Handmade-Bereich konkurrenzlos.


Zu bedenken ist allerdings, dass ETSY relativ viele Gebühren verlangt. Wenn man alle Gebühren zusammen rechnet, zahlst du bei ETSY ungefähr 11% bis 17% Gebühren pro Verkauf.


Der Vorteil: Diese Gebühren fallen (bis auf die Einstellungsgebühren) aber erst dann an, wenn du auch was verkaufst.




TIPP: In die Zukunft gedacht, würde ich neben dem ETSY-Shop immer auch einen eigenen Onlineshop (z.B. mit Shopify* oder WIX*) aufsetzen, um sich auf Dauer von den Gebühren (und möglichen Erhöhungen) unabhängig zu machen. So habe ich das auch gemacht: Nach 4 Jahren ETSY-Shop, habe ich meinen eigenen Shop mit WIX* eröffnet.


4. Rechtstexte für deine Onlinemarktplatz


Ob du dich nun für ETSY entschieden hast, für einen anderen Marktplatz oder für deinen eigenen Shop: du brauchst dafür immer Rechtstexte. Diese bestehen aus Impressum, Datenschutz, AGB und Widerruf. Zum Erstellen dieser Rechtstexte gibt es sehr viele Anbieter, die dir meist nach dem Ausfüllen eines Onlinefragebogen die passenden Rechtstexte ausspucken. Die musst du dann nur noch in den Shop einbauen. Einige Anbieter bieten sogar Schnittstellen an, die dann die Rechtstexte automatisch in deinen Shop einspielen und aktuell halten.


Ich lasse meine Texte von der IT-Recht-Kanzlei* erstellen und bin dort seit Jahren sehr zufrieden. Das „Starter-Paket“ kostet dort zum Beispiel 9,90 EUR monatlich.



5. Verpackungslizenz


Wenn du dein erstes Produkt verkaufst hast, egal ob online oder offline, brauchst du dafür eine Verpackung. Wenn du neues Verpackungsmaterial wie Kartons, Umschläge oder Füllmaterial kaufst und damit deine Ware verpackst, bist du offiziell Inverkehrbringer von Verpackungsmaterial. Dann musst du dieses sowohl registrieren als auch lizenzieren. Denn als Inverkehrbringer bist du für das Sammeln und Recycling von Verpackungen mitverantwortlich und in der Verpflichtung dieses mitfinanzieren.

Das Registrieren machst du bei LUCID* (Verpackungsregister für Deutschland) und das Lizenzieren bei einem externen Anbieter wie zum Beispiel Activate by Reclay*. Beides kostet nicht viel: dabei kommt es auf die Menge an Verpackungsmaterial an, die du jährlich hast. Die kleinste Menge kostet ca. 15€/Jahr und kann am Ende des Jahres für das laufende Jahr lizenziert werden. Bei LUCID solltest du dich aber sofort registrieren, denn das ist öffentlich einsehbar und kann sonst abgemahnt werden.



6. Geschäftskonto bei einer Bank


Um alle Transaktionen und Geldgeschäfte von deinem privaten Geld zu trennen, würde ich dir ein separates Bankkonto empfehlen. Du kannst dann alle Einkünfte und Ausgaben über ein Geschäftskonto laufen lassen. Somit behältst du einen besseren Überblick.

Ich habe mein Geschäftskonto bei Kontist*. Das kostet monatlich rund 20€ und beinhaltet auch eine geschäftliche Kreditkarte, die für viele Transkationen benötigt wird.

*Empfehlungen, unbezahlt







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